Mitten im Nirgendwo

Glückauf und Доброго Ранку,


wir leben noch und sind in Odessa angekommen. Damit haben wir das erste Ziel unserer Reise erreicht. 
Die Nacht verbringen wir in einem Hotel und werden uns heute die Stadt ansehen und den weiteren Verlauf der Reise planen.
Da auf der Anreise hierher gestern sehr viel passiert ist, folgen hier für euch die wichtigsten Stationen.

7:00Uhr - Wir freuen uns darüber, dass unsere Motorräder noch da stehen wo wir sie geparkt hatten und gehen zum Frühstück im Hotel. Anschließend werden die Koffer wieder gepackt.

9:20Uhr Abfahrt in Richtung Moldawien

10:03Uhr Wir halten bei einer Werkstatt um Maiks Kofferträger schweißen zu lassen. Der Mitarbeiter macht dies sehr gewissenhaft. Während wir hier warten fahren Tilo und Robin ein paar Meter zurück zu einer BMW Niederlassung welche auch Motorräder im Programm hat. Das Lenkkopflager haben sie zwar nicht auf Lager, bestellen es aber in eine Niederlassung in Bukarest. Da wir auf den Straßen fast keine Motorräder sehen, fragen wie beim Verkäufer nach den Verkaufszahlen: 8 Stück bisher in diesem Jahr. Die XR1000, das aktuelle Topmodell, welches in Deutschland auf Monate ausverkauft ist, steht auch noch da und Wartezeiten gibt es hier fast keine.


11:38Uhr Jetzt aber: Auf zur Grenze nach Moldawien

13:50Uhr Ankunft an der Grenze. Wir hoffen auf eine schnelle Abfertigung und tatsächlich sind wir nach nur 25 Minuten in Moldawien eingereist. Auf der rumänischen Seite wurde nur ein kurzer Blick in unsere Pässe und Fahrzeugpapiere geworfen und auf Wunsch des Grenzers durften wir mit etwas Spielerei am Gasgriff weiterfahren. Bei den Moldawischen Grenzposten mussten wir auch nur kurz warten bis alle Passnummern überprüft waren.

Unsere Fahrt durch Moldawien führte uns zunächst über große Landstraßen durch überwiegend menschenleere Landschaften.

15:45Uhr Wir halten bei einem Verkaufsstand am Straßenrand und kaufen eine 10kg Wassermelone und machen ca. 30min Pause. Dabei treffen wir auch die folgenschwere Entscheidung doch zu versuchen durch das von Moldawien abtrünnige Gebiet Transnistrien zu fahren.

16:56Uhr Wir erreichen einen ersten Moldawischen Polizeiposten. Der Beamte sagt uns das der geplante Weg gesperrt sei und wir eine andere Route fahren müssen.

17:05Uhr Der erste Transnistrische Militärposten taucht vor uns auf, bewacht von Soldaten mit Maschinengewehren und einem kleinen Panzer. Wir dürfen ohne Kontrolle passieren.

17:16Uhr Wir kommen zur eigentlichen Grenzstation. Die Wachleute weisen uns zur Seite und geben uns zu verstehen, dass wir ein Dokument der Einwanderungsbehörde brauchen, welche sich allerdings nur an einem anderen Grenzübergang befindet.


17:27Uhr Der nächste, diesmal etwas größere Grenzposten taucht vor uns auf. Wir halten davor an und gehen zum Büro der Einwanderungsbehörde. Dort erhalten wir nach Vorlage unserer Pässe einen kleinen weißen Zettel, welcher wohl als Passierschein dient.
Mit diesem kommen wir nun über die Grenze und dürfen gleich wieder rechts anhalten, da natürlich noch die Zollkontrolle und die passende Versicherung fehlt. Gunnar beginnt mit der ersten Station und schnell stellt sich heraus, dass diese Prozedur deutlich länger dauert als man denkt.
Zu unserem Glück kommt ein Grenzbeamter auf uns zu, welche für hiesige Verhältnisse sehr gut Englisch spricht. Er fragt uns ob wir ernsthaft ca. 10€ (Das Monatsgehalt sind weniger als 300€, daher sind 10€ sehr viel Geld!) für die Zollpapiere und Versicherung zahlen wollen und was wir denn in Transnistrien wollen, wo es dort doch nix zu sehen gibt. Keine Schlösser, keine schönen Städte, nix. Auf seinen Rat hin brechen wir die Zollkontrolle ab. Für uns sind 15-20min pro Person einfach zu viel Zeit. Er schlägt uns eine andere Route vor zu einem direkten Grenzübergang von Moldawien in die Ukraine bei Palanca.
Nach etwa 45min verlassen wir Transnistrien wieder und nun beginnt unsere Odyssee.


18:15Uhr Wir erreichen die Moldawische Grenze. Eine Grenze die es so rein rechtlich nicht gibt, da Moldawien Transnistrien nicht als Staat anerkennt. Dennoch müssen wir hier erneut anhalten um uns die Einreise bestätigen zu lassen, obwohl wir ja nie aus Moldawien ausgereist sind. Für die Grenzbeamten ist dies eine normale Tatsache, allerdings sind sie sichtlich irritiert, dass wir innerhalb eines Tages so viele Grenzübergänge gemacht haben. Daher muss Gunnar mit in einem Büro verschwinden um den Sachverhalt zu erklären. Nach weiteren 20 Minuten kann es weitergehen.

An jedem Grenzübergang gibt es auch diverse umherstreunende Hunderudel die sich uns immer wieder in den Weg stellen und wild bellend neben uns her laufen.

18:40Uhr Wir kommen an eine Kreuzung mit einer Tankstelle. Unsere Navigationssysteme kennen leider nur sehr wenige Straßen in Moldawien und leider die Grenze zu Transnistrien überhaupt nicht.
Und so kam es, dass der Weg nach Palanca an dieser Kreuzung nach links gehen sollte. Wir bogen ab und sofort wurden die Straßen wieder deutlich schlechter. Was nicht heißen soll, das die Landstraße dem Zustand einer in Deutschland entspricht. Wir versuchen irgendwie einen Weg Richtung Süden zu finden, und kommen dabei noch zwei Mal an die Grenze zu Transnistrien. Nach etwa einer Stunde haben wir es aufgegeben und sind wieder bei der Kreuzung mit der Tankstelle angekommen.
Bis dahin ging es auf schmalen Wald- und Feldwegen einmal schon im Kreis umher (sehr schön in der Strecke zu sehen). Wir tanken noch und machen eine Pause zum Planen der weiteren Route.
Es wird mittlerweile dunkel und unser Ziel lautet immer noch: Odessa!




20:32Uhr Die weitere Route ist in Martins Navi geplant und es geht weiter.

22:21Uhr Der Abzweig nach Palanca taucht vor uns auf. Bis dahin ging es zügig durch die Dunkelheit auf Straßen die manchmal gut zu fahren sind und dann plötzlich wieder mit Schotter und Bodenwellen übersät sind.

22:36Uhr Wir erreichen die Grenze Moldawiens und warten darauf das wir diese passieren dürfen.

23:17Uhr Es geht weiter auf ein Stück Landstraße im Niemandsland zwischen Moldawien, Rumänien und der Ukraine.

23:31Uhr Die Straße zur Grenze der Ukraine ist extrem Dunkel und schlecht. Aber nach wir haben es geschafft und sind bereit zur Einreise in die Ukraine.

0:25Uhr wird sind in der Ukraine und es geht weiter nach Odessa.

Hier sind wir nun im bereits zweiten Hotel angekommen und bleiben auch die Nacht von Freitag zu Samstag noch hier. Das erste Hotel erreichten wir gegen 2Uhr Nachts und mussten leider wieder ausziehen, da die Zimmer für heute belegt sind.

Bilder folgen dann später noch, denn jetzt geht es erstmal in die Stadt auf die Suche nach einem Frühstück.