Welcome to Russia!

Wie weit kommt man eigentlich in Russland ohne auf einen Kontrollposten zu stoßen?

Bei uns hat es heute keine 10 Minuten gedauert. Wir waren eben erst über die Grenze und wollten auf eine kleinere Nebenstraße einbiegen, als uns dort nach wenigen Metern zwei Wachmänner gestoppt haben und uns die Weiterfahrt nicht gestatteten.
Alle anderen durften aber passieren.

Der Tag begann mit einem gemütlichen Frühstück direkt am See. Anschließend wurden die Zelte wieder verpackt und es ging bei schönem Wetter um kurz nach 9:30 auf zur russischen Grenze.
Auf den guten Straßen Finnlands erreichten wir diese gegen 12:00 Uhr.
Die Ausreise dauerte insgesamt nur 10 Minuten und ging damit ca. 15mal schneller als die Einreise nach Russland.
Hier wurde zunächst kontrolliert ob wir unsere Pässe dabei haben.
Und dann begann mit dem Ausfüllen der Einreiseformulare die Bürokratie. Dabei half uns einer der russischen Grenzbeamten und wir bekamen nach nochmaligem Anstellen unsere Einreisestempel in die Pässe.
Anschließend ging es weiter zum Zoll. Beim ersten Formular half uns ein Finne der selbst auch Motorrad fährt und nach kurzer Zeit stellten wir uns optimistisch in die Warteschlange beim Zollschalter. Die Beamtin dort schaute sich alles genau an und lief dann mit meinem Pass, Fahrzeugschein und den Formularen ins Hauptgebäude. Dabei signalisierte sie uns, dass wir ihr folgen sollen.
Drinnen gab Sie meine Dokumente an einen Kollegen weiter.
Uns wurde kurz etwas mulmig, da wir nicht wussten was nun passieren wird.
Es stellte sich heraus, dass wir noch ein weiteres Formular ausfüllen sollten.
Dieses Mal half uns der Zollbeamte und erklärte mit ein paar Worten Englisch, was wir an welcher Stelle eintragen sollen.
Schließlich hatten wir es nach 2,5 Stunden geschafft und durften nach Russland einreisen.

Unser eigentlich geplanter Weg wurde uns, wie bereits geschrieben, von zwei Wachmännern versperrt.

Also ging es weiter auf der größeren Straße, welche sich in schönen Schwüngen durch die weiten Wälder bahnte.
Durch die ein oder andere Baustelle und kleinere Nebenstraßen gab es auch ein paar Schotterpassagen.

Die nächste Herausforderung des Tages war es eine Tankstelle zu finden.
So komisch es klingen mag, aber dies sollte sich tatsächlich schwieriger gestalten als gedacht. Denn manche in der Karte eingezeichnete Tankstelle war dann doch nicht mehr da.
Bei Nr. 2 stellte sich heraus, dass ausgerechnet die Maschine an welcher kein zusätzlicher Reservekanister mitgeführt wird, seit 30km auf Reserve läuft. Also bekam Robin einmal 3Liter aus dem Kanister von Jan in seine BMW 650.
Normalerweise sollte diese Maschine deutlich weniger verbrauchen als unsere großen 990er, aber irgendwas ist da wohl nicht normal...

Bei dem „Tankstop“ mussten wir auch feststellen, dass von der BMW der erste Tribut an die russischen Straßen gezahlt wurde. Der Motorschutz und eine Schelle am Auspuff haben sich durch die starken Vibrationen und teilweise heftigen Schläge gelöst.
Das Problem mit dem Motorschutz wurde schnell gelöst, siehe unten.

Und weiter ging die Suche nach einer funtionierenden Tankstelle. Diese lag ca. 60km von uns entfernt, was dann auch für uns auf den KTM 990er Adventure etwas eng werden könnte.
Dort angekommen, stellten wir fest das es offenbar nur Benzin mit 92Oktan gibt, aber wenigstens die Visa Karten wurde akzeptiert. 
Da unsere Motoren zwar den schwächeren Sprit vertragen, wir aber nicht zu viel davon mitnehmen wollten, haben wir nur halbvoll getankt und sind weiter zur nächsten Tankstelle.

Dort gab es dann auch Benzin 95, Cappuccino und dank der freundlichen Angestellten wurde uns auch noch eine Unterkunft für die Nacht vermittelt.
Heute haben wir uns für eine feste Hütte und gegen das Zelt entschieden. Was zum Einen am mittlerweile regnerischen Wetter und zum Anderen an der Uhrzeit lag.
Wir waren heute insgesamt fast 10Stunden unterwegs und haben unser erstes Reiseziel den Ladogasee schon fast zur Hälfte umrundet.

Morgen geht es, bei hoffentlich wieder besserem Wetter, weiter an den See und Richtung Süden.

Abschließend sollte noch gesagt werden, dass die Beamten an der Grenze alle sehr freundlich und hilfsbereit waren. Im Vergleich zu 2010 war die Überquerung der Grenze heute wesentlich entspannter.
Und die Landschaft ist einfach wunderbar!
Morgen gibt es davon sicher auch ein paar Bilder zu sehen.