Der Tag der Grenzüberschreitungen

Glückauf und Guten Abend, 

heute schreibe ich euch wieder aus Rumänien.
Daran seht ihr, dass wir heute mehrere Grenzübergänge auf dem Plan hatten. Nach einem sehr schönen Tag in Odessa, der mit einem guten Abendessen in einem typisch ukrainischen Restaurant endete, ging es heute früh sehr zeitig los.

Unser Ziel war es vor Beginn des Stadtverkehres die Millionenstadt Odessa verlassen zu haben. Somit war heute bereits um 8:00Uhr Abfahrt. Nach ein paar Kilometern hatten wir die Stadt verlassen und machten einen Stop bei einer Tankstelle.
Von dort ging es weiter in Richtung Grenze Nr. 1.

Wir überquerten die gleiche Grenzstation bei der wir in die Ukraine eingereist sind um kurz nach 10Uhr. Dieses Mal ging es hier sehr schnell da wir nur durch das Grenzgebiet fahren mussten um kurz darauf wieder in der Ukraine zu sein. Von nun an ging es immer Richtung Süden und weiter zur Moldawischen Grenze. Auf dem Weg nach Rumänien mussten wir erneut ein paar Kilometer durch dieses Land fahren. Gegen 12:45Uhr reihten wir uns in die Warteschlange am Grenzposten ein und verbrachten die nächsten 2 Stunden im Schatten der wenigen Bäume bei über 30°C. Die Ausreise aus der Ukraine war damit geschafft. Für die Einreise in Moldawien benötigten wir dann eine weitere Stunde.
Nach nur ca. 60km in Moldawien erreichten wir wieder die Landesgrenze und mussten erneut warten, bis wir das Land verlassen durften. Hier waren die Grenzbeamten auch noch sehr schlecht gelaunt und kommandierten uns zunächst an die ihrer Meinung nach richtige Stelle. Nach weiteren 45 Minuten hatten wir das Land wieder verlassen.






Die Einreise in Rumänien war deutlich entspannter. Die Grenzbeamten begrüßten und sehr freundlich und waren begeistert von der großen Motorradgruppe.
Nach einer kurzen Kontrolle unserer Pässe und Papiere ging es nach nur 10 Minuten weiter.

Uns fiel sofort auf, dass wir wieder in den Gebieten der EU waren. Die Straßen waren deutlich besser.
In der Ukraine geht es von einer Bodenwelle zur nächsten und zwischendurch gibt es zahlreiche Schlaglöcher. Teilweise kommen noch extreme Asphalthügel hinzu.
Trotz der Straßenverhältnisse fahren die Einheimischen wie die Irren. Teilweise werden wir von PKW überholt deren Fahrer völlig sinnlos auf einem Stück mit halbwegs guter Straße blind in eine Kurve fahren. Kurz darauf kommen wieder Schlaglöcher und wir fahren an den nun schleichenden PKW vorbei.
Ein besonders spezieller Kandidat war der Fahrer eines braunen Ladas.
Wir hatten ihn schon fast alle überholt, doch als ich als vorletzter vorbeifuhr, ist der Lada auf den rechten Seitenstreifen geraten. Als er selbst dies bemerkte zog ruckartig nach links und ist zwischen mir und Tilo quer über die Straße gerast und links im Straßengraben zwischen zwei Bäumen zum Stehen gekommen.
Wir waren heilfroh, dass er uns nicht mitgenommen hat.



Für all diese Strapazen und die Straßen in der Ukraine und Moldawien wurden wir dann heute in den letzten 90 Minuten belohnt. Auf dem Weg zu einem Campingplatz in Rumänien fuhren wir eine Straße entlang, die erst vor kurzem neu gemach wurde und uns auf zahlreichen Kurven wieder durch die Karpaten führte.

Morgen soll es weitergehen zur Transfagarassa, einer angeblich spektakulären Gebirgsstraße in Rumänien.